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PAPSTBESUCH IN DER UKRAINE    
Juni, 23-27, 2001    
Der Papst

Pontifik-Slave besucht Ostslaven
Apostolische Hauptstadt und die Ukraine: aus der Geschichte der Beziehungen
Biographie Johannes Paul II. bis zur Papstwahl
Pontifikat von Johannes Paul II
Johannes Paul II über Östliches Christentum
Vatikan und der Heilige Stuhl


DAS PONTIFIKAT VON JOHANNES PAUL II

Das Pontifikat von Johannes Paul II. ist eines der längsten in der Kirchengeschichte und bedeutend aus verschiedenen Gründen: der heutige Heilige Vater hat eine grosse Menge von Werken geschrieben, ist sehr viel gereist, hat viel gelitten und war bestrebt viel zu tun. Die Kirche Ende XX. - Anfang XXI. Jh. benötigt einen hervorragenden Anführer. Die Meisten sind überzeugt, genau einen solchen zu haben.




Die Kirche der 70er Jahre

Die Kirche war in sehr schwerem Zustand, als 1978 Karol Wojtyla zum Papst gewählt wurde. Im XX. Jh. sind riesige Ablösungen geschehen: gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche und technologische. Alle diese Änderungen hatten auch einen Einfluss auf die Kirche. Papst Johannes XXIII. berief das II. Vatikanische Konzil ein mit der Absicht, in die Kirche ein aggiornamento (Modernisierung) einzuflössen. Die Andersdenkenden, die sich im Schoss der Kirche versteckt haben, haben das, was sie „Geist“ des II. Vatikanischen Konzils nannten, für die Rechtfertigung ihrer eigenen Ideen ausgenutzt. Solch eine Tendenz hat sich bereits vor dem Konzil gezeigt.

Anfang 60er Jahre sind neue Trends zum Vorschein gekommen, die sich während der 70er Jahre hinzogen, und zwar: Verwendung und Missbrauch der Medien, Materialismus und Verbraucherideologie, Sexwelle und Bewegungen gegen Bevölkerungszuwachs, Eindringen des Kommunismus in gesellschaftliche Strukturen und Bestätigung der Säkularisierung als herrschende Ideologie der entwickelten Welt.

Johannes Paul II. hat als Erzbischof von Krakau eigene Erfahrung, wie schwer die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils zu verwirklichen sind.

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Werke und Reisen von Johannes Paul II.

Das Pontifikat von Johannes Paul II. ist von zwei deutlichen Zügen gekennzeichnet: eine grosse Menge von veröffentlichten Werken und ständige Reisen, in denen er Pastoralbesuche dort abgestattet hat, wo die Kirche präsent ist.

Dadurch steht die Kirche am Anfang des III. Millenniums auf dem Weg der Genesung nach der eingetretenen Krise in der Periode nach dem Konzil, und die Lehren des Konzils werden in entsprechender Weise ins Leben umgesetzt.

Johannes Paul II. und seine Kurie haben so viele Werke geschrieben, dass sie quantitativ und qualitativ mit den Werken des hervorragenden Theologen Thomas Aquinas gleichgestellt sind. Man braucht noch viel Zeit, um sie völlig gedanklich zu verarbeiten.

Hätte Karol Wojtyla keine pastorale bischöfliche Pflichten gehabt und seine wissenschaftliche Tätigkeit fortgesetzt, würde er ohne Zweifel einer der prominentesten Wissenschaftler seiner Zeit sein. Die heutige und zukünftige Generation sollen Gott und seiner Vorhersicht dankbar sein, dass alle diese Begabungen im Papst verkörpert sind und der Kirche dienen können.

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Verfall des sowjetischen Imperiums

Die Wahl des neuen Papstes aus dem kommunistischen Staat förderte den Verfallsprozess des sowjetischen Imperiums, die Befreiung der osteuropäischen Länder und die Wiedergewinnung der religiösen Freiheit auf dem ganzen postsowjetischen Gebiet.

Bereits drei Monate nach der Wahl empfing Johannes Paul II. den sowjetischen Minister des Äusseren Gromyko. Mit diesem Treffen begann eine Reihe von Kontakten, die von dem Treffen mit dem Generalsekretär der Sowjetunion Michail Gorbatschov gekrönt wurden. Dieses fand im Vatikan am 1. Dezember 1989 statt, was die Befreiung Polens und später den Verfall des Sowjetsystems zur Folge hatte.

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Ökumenische Beziehungen

Der Papst aus Osten war besonders gut vorbereitet den Dialog mit den unvereinigten Brüdern der Orthodoxen Kirchen zu führen. Diplomatische Kontakte, ständige Botschaften, Apostolische Briefe und freundschaftliche Gesten förderten neues Vertrauen und enge Kontakte, die schon Jahrhunderte unbekannt waren.

Der Ökumenische Patriarch Demetrios hat Rom im Dezember 1987 besucht, im darauffolgenden Jahres ist eine Delegation aus der apostolischen Hauptstadt nach Moskau gefahren, um an der Millenniumfeier der Taufe der Kyiver Rus teilzunehmen. Im Mai 1995 wurde der Apostolische Brief über die Östlichen Kirchen Orientale Lumen veröffentlicht und am Ende des Monats – die Enzyklika Ut Unum Sint. Im darauffolgenden Monat besuchte der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. Rom und es wurde eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. In anderthalb Jahren besuchte Rom auch der Katholikos-Patriarch von Armenien Karekin für die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung. Als Ergebnis solcher Treffen wurde festgestellt, Osten und Westen trennten keine Glaubenslehren.

( Mehr siehe: Päpste über den Osten)

Johannes Paul II. bemühte sich auch die Beziehungen mit den Protestantischen Kirchen zu verbessern, ungeachtet der Unmöglichkeit der völliger eucharistischer Einheit. Eine Delegation von Lutheranern, einschließlich der Bischöfe von Schweden, besuchte Rom. Der Anglikanische Erzbischof von Canterbury Robert Runcie besuchte den Papst 1981, und 1989 wurde eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Sein Nachfolger George Carey hat denselben Weg gewählt und das führte zur Unterzeichnung der nächsten gemeinsamen Erklärung.

Im April 1986 wurden die Beziehungen mit nichtchristlichen Bekenntnissen aufgenommen. Indem Papst Johannes Paul II. die jüdische Gemeinde in Rom besuchte, wurde er zum ersten Papst der modernen Zeit, der in der Synagoge betete.

Trotz des Alters und Gesundheitszustands setzt der Heilige Vater fort Christus und der Kirche zu dienen. Von jetzt an wird er Johannes Paul der Grosse genannt.

Nähere Auskünfte über das Pontifikat des Papstes kann man einholen unter: www.vatican.va

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